Mittwoch, 15. Februar 2017

Zartleicht

Pastellfarben schleicht der Mittwochmorgen sich
in die Gemüter der Menschen, die so mutig waren,
in den minus zwei Grad Celsius  kaltenTag zu starten.
Zärtlich gefroren sind Autoscheiben,
die Nacht hat mit Kristallfingern
Eisgespinste darauf gemalt -
Kunstwerke, deren Einzigartigkeit durch
Sonnengold zerstört wird.

Während langsam die Stadttauben ihr Gefieder im
Flusskühl erfrischen, ziehen sich die täglichen Blechkarawanen
durch Asphaltkurven, Stoßstange an Stoßstange.
Busse parken wie Lastkähne in den Wellen des Morgens,
der über ermüdet schauende Fußgänger hinweg schwappt.

Halb abgestanden, halb ausgehaucht duftet der
Morgen zwischen Häusern und Gassen,
wo Obdachlose in Wohnungseingängen
ihr Dasein fristen.
Oder die Nacht verbringen,
Ansichtssache.

Erste Sonnenstrahlen kitzeln Nasen,
eine Krähe fegt im Tiefflug über den Verkehrsknoten,
der sich im Herzen der Stadt
verworren hat wie ein altes Wollknäuel.