Dienstag, 3. Mai 2016

Sonne über dem Weiher

Von weitem kann man die Autos hören, Reifen quietschen, vermutlich an einer roten Ampel. Gerade noch zum Stehen gekommen, rechtzeitig, vor dem Tulpenrot.
Schilf und Gräser rauschen in der Brise, tausendstimmig wispert Vogelzwitschern an Ohren.
Die Luft schmeckt süß und herb, erdig nach der abgestandenen Brühe des Absinkweihers, in der sich die Sonne so wunderschön spiegelt.
Wie eine Silberfläche liegt der Weiher, die Oberfläche kräuselt sich sacht, wenn Insekten schwerelos darüber surren, um ein Tröpfchen zu erhaschen.
Abschüssig führt der Weg zum Ufer, Millionen Kaulquappen tummeln sich im klaren Morast, nuckeln an Hölzchen, halbvergangen.
Ein Reiher gleitet durch die Luft, weicht einer Birke aus, deren Grün hoch aufragt. Die Silberfläche spiegelt ihn, verzerrt und doch irgendwie real. Der Wind macht ein Geräusch, während er durch die Federn seiner Flügel zischt, die Beine lang nach hinten gestreckt.
Ruhe. Eintracht. Natur.
Die Strahlen der Frühlingssonne wärmend auf Armen und Beinen.
Ataraxie.

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