Konzentriert,
mit ruhigem Atem und stetem Blick surrt leise die Maschine unter
seinen Händen. Winzig sind die Nadeln; ihr Vibrieren geht unter die
Haut. Zusammen mit Blau, Schwarz, Grün und vielleicht einem Hauch
Rot, eher Sonnenuntergangfarben.
Behutsam,
wie ein Künstler über seine Leinwand, streicht er über sein Werk,
seine Spielwiese.
Linien,
Muster, Flächen, Farben. Seiner Fantasie entsprungen, irgendwoher
geschenkt. Woher genau weiß er vielleicht selbst nicht, eine Gabe.
Er
hält einen Moment inne, betrachtet seine Arbeit. Outlines, Inlines,
Impro.
In
der Rechten die Maschine, sein Pinsel, in der Linken ein
farbgetränktes Zewa – Wisch und Weg. Der Farbüberschuss
hinterlässt Schlieren, wie Autoreifen auf Asphalt.
Sein
Bart ist schwarz und gepflegt, in den Haaren, die unter seiner Mütze
hervorschauen, schimmert ein Glanz in Braungold mit. Nasenring und
Tunnels in den Ohren passen zueinander – schwarz, matt, unmarkant.
„Geht‘s?
Sorry, ich mache das nicht mit Absicht, das ist halt einfach so...“
Irgendwie spielt um seine Mundwinkel trotzdem ein Lächeln –
sympathisch.
Das
Surren zieht sich durch Raum und Stunden, wie das Ticken einer Uhr,
einprägsam.
Wie
die Farbe, die Millionen seiner Nadeln unter Haut stechen.
Ein
Kunstwerk, bezahlt mit Blut und Schmerz – Farbe für Blut.
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