Donnerstag, 16. März 2017

Eis isst man im Sommer.

Die Blumen und Pärchen
in Park und Anlagen irritieren mich, 
während Eis auf Haut tropft.
Eigentlich mag ich kein Eis, 
es ist kalt und nass und klebrig, 
zu süß für diese Jahreszeit.

Eis isst man im Sommer. 
Wenn Sonne vom staubgetrockneten 
Himmel knallt und es in der Straße 
zum Freibad hin nach tausendfach getrocknetem
Badezeug duftet. 
Wenn der Eismann abends, 
pünktlich um halb sieben vor der Haustür
klingelt und Kinder wie Erwachsene
Geld in die Höhe strecken, um 
Eine Kugel Vanille und einmal Schokolade, bitte!
freudig aus dem weißen Lieferwagen
heraus in Empfang nehmen.

Eis isst man im Sommer.

Wenn Schwalben wie 
Kamikaze-Flieger Manöver 
über Biergartengästen fliegen, 
wenn Glühwürmchen sich zärtlich
ihre Liebe geschehen 
und wenn in der Luft, 
zusammen mit unendlich fein gewebten Spinnen-
netzen ein Hauch Staubigkeit 
vermischt mit 
Sommergewitter liegt.

Der Tropfen Zitroneneis läuft mir
übers Handgelenk, 
träge schlecke ich 
ihm hinterher.
Ein Hund bellt in der Dämmerung.

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