Dienstag, 22. März 2016

Die Welt steht in Flammen

Ein Hahnenschrei hat mich heute Morgen aus Wirrträumen geschreckt, seine Rufe waren rau und jung,sehr alt konnte er noch nicht sein. Zerknautscht kroch ich unter meiner Decke hervor, so ganz wollten meine Augen noch nicht aufhalten. In meinen Ohren schallte das Krähen des Gockels lieblich, Sonnenstrahlen kitzelten warm meine Nase. Es duftete nach Frühjahr,mit einem Hauch Winter und einer Brise Froschlaich. Noch während ich mein Smartphone checkte,  um die Uhrzeit festzustellen, musste ich lächeln. 7Uhr18. In zwei Minuten hätte ich ohnehin aufstehen müssen, geht mir durch den Kopf. Irgendwie schön, von einem Hahn geweckt zu werden,noch dazu mit Sonnengold, frühmorgendlichem.
Zehn Minuten später begutachte ich mich im Spiegel, Zahnpasta tropft aus einem Mundwinkel, ich grinse mir mit Schaum vorm Mund entgegen. Meine Haare sind eine Katastrophe heute morgen, sie waren gestern  wohl noch zu nass, als ich mich zum Schlafen hingelegt hab...Halbgeblendet kneife ich die Augen zusammen,auch egal.
Ein letzter Blick,nur zur Kontrolle,dann geht's los. In den Tag hinein, in den frischen Tau der Wiesen, hinein in das Getümmel der Menschen, hinein in das Leben.
Draußen atme ich sehnsüchtig den Duft des Morgens ein, kann kaum genug davon bekommen, fühle mich tautrunken und berauscht.
Es ist kurz vor acht an diesem Dienstag, der mit Hahnenschrei und Sonnenglanz gestartet ist. Die Straßen sind einigermaßen frei, im Radio dudelt etwas Nichtssagendes, ohne Inhalt, nur Melodie. Auch ganz schön, denke ich und schalte beinahe gleichzeitig auf CD um. Volbeat,schon seit Monaten im CD Fach, immer wieder gut. Lady Pearl schleicht sich als Ohrwurm des Tages in meinen Kopf. Noch zwei Minuten bis acht Uhr,ich muss mich beeilen. Auto parken, Parkschein ziehen. Acht Uhr am Dienstagmorgen, irgendwo in Europa explodieren gerade zwei Sprengkörper.

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