Mittwoch, 22. Juni 2016

Meerschmerz

Da ist er schon wieder, der kleine Gedanke an Wellen, Wind und Sand in den Haaren. An den frischen Duft von Möwenkacke, an Freiheit und Endlosigkeit. Den Sonnenaufgang im Sand sitzend bestaunen, noch Stunden später an derselben Stelle sein und Hunde und Menschen an sich vorüberziehen lassen. Gespräche und Kaffeearoma im Hintergrund, den Gesang der Meereswogen tief in die Seele atmend.
Da ist er wieder, der Traum davon, am Meer zu sein. Stunden Stunden sein lassen, alleine und doch nicht einsam. Am Abend beobachten, wie Verliebte in den Sonnenuntergang laufen und sich die unmöglichsten Versprechen in die Ohren säuseln. Wie sie gegen Luftmassen schreiten, die Füße im Wasser der Ebbe, Schuhe in der Hand. Vielleicht kritzeln sie ihre Namen in den Sand, nur damit der wenige Minuten später wieder zu einer glattgezogenen Fläche verschmolzen ist. Muscheln sammeln Hand in Hand, Lachen.
Da ist er wieder, der Wunsch, aufzubrechen, loszufahren, um dem Ruf der Wellen zu folgen. Nase im Wind, Haare voller Salz, Augen geschlossen.

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